Bisherige Entwicklungen
Das Weinjahr 2024 hat bisher interessante Entwicklungen mit sich gebracht. Ein milder Winter und ein warmer Frühling haben unseren Reben zunächst gute Voraussetzungen geboten. Die Knospen sind durch die ungewöhnlich warmen Tage mit teils sommerhaftem Wetter Mitte April früh ausgetrieben. Der viele Regen hat für eine gute Bodenbewässerung gesorgt, sodass die Reben schon im Frühjahr ausreichend mit Wasser versorgt gewesen sind.
Allerdings kamen nach dem frühen Austrieb mehrere Tage mit Spätfrösten, besonders am 22. April erlitten viele unserer Reben Frostschäden. Während die Rebstöcke im Oberweseler OELSBERG durch die Nähe zum Rhein nicht beeinflusst wurden, sind in unseren Hauptlagen Engehöller GOLDEMUND und BERNSTEIN inklusive der VDP.GROSSEN LAGE AM LAUERBAUM die meisten der noch zarten Triebe widerstandslos erfroren. Wir rechnen mit einem Ernteausfall von über 50% dieses Jahr – nicht nur die Reben waren geschockt.
Die weitere Entwicklung der Rebstöcke war nun in einem Dornröschenschlaf und die Rebstöcke mussten sich vor dem Frostschock erholen. Unsere Riesling-Stöcke sind etwa vier Wochen später wieder ausgetrieben, allerdings sind diese Triebe weniger fruchtbar. Unsere Burgundersorten sind nicht so frostresistent und hier sind auch die zweiten Triebe mit erfroren, weswegen wir dieses Jahr keine weißen Burgundersorten ernten können.
Durch den vielen Regen und das feuchtwarme Wetter im frühen Sommer hatten wir alle Hände voll zu tun, um die Pflanzen Gesund zu halten und den Boden zu bearbeiten. Die Ausbildung der Gescheine (s.o.) erfolgte in den erfrorenen Reben ein paar Wochen später als an den Unbeschadeten. Die Rebblüte verlief recht normal etwa Mitte Juni.
Das feuchte und gemäßigte Wetter sorgte für ein gutes Wachstum der Triebe und Blätter, und auch der Begrünung im Weinberg, sodass die Weinberge voller Energie sind und die Reben alles Nötige für die Photosynthese und die Entwicklung der Trauben zur Verfügung haben.
Die Trauben sind dann bis Mitte Juli herangewachsen und zeigen eine gute Struktur. Das trockene, sonnige und warme Wetter der letzten Wochen bringt ausgezeichnete Bedingungen für die Entwicklung der Aromen und des Zuckergehaltes in den Trauben. Einige Beeren sind schon goldgelb und wir rechnen im Moment damit, dass wir Ende September mit der Lese anfangen können.
Alles in allem hoffen wir auf einen Jahrgang, der durch die sozusagen natürliche Ertragsbegrenzung schöne Beeren liefert, und die Weine trotz des kleinen Jahrgangs qualitativ überzeugen werden. In der Zwischenzeit können Sie gerne die Weine des äußerst harmonischen 2023er Jahrgangs kaufen und probieren, kommen Sie gerne bei uns im Weingut oder im Winzerhof vorbei und überzeugen Sie sich selbst.
Auf Ihr Wohl, Ihre Familie Lanius
