Stehen wir drauf – unsere Böden
Alle Aromen, die unsere Weine im Glas präsentieren, sind bereits im Boden angelegt. Wir pflanzen die für den Boden passenden Rebsorten und passen die Pflege der Böden und der Reben gezielt aufeinander ab. Im Keller legen wir die Aromen des Weinbergs frei und balancieren sie zu einem ausgewogenen Gesamtcharakter. Kein Jahr ist wie das andere und jeder Jahrgang hat seine Eigenheiten. Dennoch können wir unsere Lagen immer an sehr typischen Geschmackseindrücken erkennen:
Der Oberweseler Oelsberg
Die Ausrichtung nach Süden und das milde Mikroklima im Oelsberg bringen recht zuverlässig hohe Öchslegrade, auch in unsteten Jahren. Das hat uns vor über 30 Jahren motiviert, diese Spitzenlage wieder in Kultur zu nehmen, nachdem sie lange brach lag. Oelsberg bedeutet Schiefer, Lösslehm und Buntsandstein. Der Schiefer speichert die Wärme, der Lösslehm bringt mineralische Noten und der Buntsandstein sorgt für einen großen Duft und ein weiches Mundgefühl.
Weine aus dem Oelsberg sind verschwenderisch und reich an exotischen Fruchtaromen und Gewürznoten. Der Oelsberg ist zu 100 % Steillage. Die Handarbeit im Oelsberg wird mit einem umwerfenden Blick auf den Rhein und Oberwesel belohnt.
Der Oberweseler In der Rheinhell
Die Kleinstlage In der Rheinhell liegt im berühmten Oberweseler Oelsberg. Hier entsteht eine ganz besondere Rarität. Denn diese Steilstlage birgt unsere ältesten wurzelechten Riesling-Rebstöcke, die mit über 70 Jahren zu den ältesten am Mittelrhein zählen. Üblicherweise wurden solche Reben während der Flurbereinigung ausgehackt. An gerade mal 2.000 Stöcken wachsen hier nur noch kleine Mengen an Trauben, in denen alle Aromen hoch konzentriert sind. Gemeinsam mit den idealen Wachstumsbedingungen verleiht dies dem Wein eine markante Eigenständigkeit.
Der Engehöller Bernstein
So verschwenderisch unsere Weine vom Oelsberg sind, so schlank sind unsere Weine vom Engehöller Bernstein. Durch Oberwesel verläuft eine geologische Grenze. Der Engehöller Bernstein ist südlich dieser Grenze und ist – im Unterschied zum Oelsberg – deutlich dominiert von braunem und grauem Schiefer.
Die Weine aus unserem »Bernstein« sind filigran, leicht und dezent, fast sportlich. Aromen von weißem Pfirsich finden wir hier häufig wieder. Die steilen Hänge erfordern viel Handarbeit, sowohl bei der Pflege der Reben aber auch bei der Lese.
Im Herzen des Engehöller Bernstein liegt die Katasterlage Am Lauerbaum. In einer südlich gerichteten Senke direkt gegenüber der Schönburg genießen die Trauben besonders viel Sonne und erreichen somit Auslese-Niveau. Ob Großes Gewächs oder edelsüßer Riesling, Weine die hier gewachsen sind, entwickeln besonders intensive Aromen mit einer langanhaltenden Frische.
Der Engehöller Goldemund
Im gleichen Tal wie der Engehöller Bernstein liegt auch unsere Lage Engehöller Goldemund, geschmacklich ist sie deutlich unterscheidbar. Natürlich dominiert auch hier der Schiefer, wird jedoch durch eingelagerten Quarzit und einen erstaunlich hohen Lehmanteil ergänzt. Der Quarzit wird auch als Urgestein bezeichnet und versorgt nicht nur die Reben mit allen Mineralien, sondern auch die Trauben. Der Lehm hält die Feuchtigkeit auch in heißen Sommern und erlaubt den Reben, mehr Fruchtaromen in den Trauben einzulagern.
Unsere Weine vom Engehöller Goldemund sind daher fruchtig und frisch, immer klar und rund. Wir finden in allen »Goldemund«-Weinen die typischen Fruchtnoten, vor allem von Zitrusaromen. Auch der Goldemund erfordert als vollsteile Lage viel Handarbeit bei Pflege und Lese.
Der Winkler Hasensprung
Zuletzt hinzugekommen ist ein Weinberg in der Lage Winkler Hasensprung im Rheingau. Die südlich bis süd-östlich ausgerichtete Hanglage hat vielschichtige Böden mit tiefgründigen Lössen, aber auch flachgründigen Kies- und Lösslehmböden zu bieten. Im oberen Teil des Hasensprungs sorgen Westwinde und die abends ins Tal ziehende Kaltluft für gesunde Trauben, die tagsüber viel Sonne tanken konnten. Die Reben im Hasensprung danken diese unterschiedlichen Kleinklimata und gute Bodenbeschaffenheit mit Weinen, die durch besondere Fruchtigkeit und elegante Säure geprägt sind.
Rheingau? Wie kommt denn ein Mittelrheinweingut zu einem Weinberg im Rheingau? Dieser Weinberg stammt aus der Familie von Anja Lanius-Kastien und wurde von ihrem Großvater 1988 mit Spätburgunderreben bepflanzt.
Wenn Sie entdecken wollen, wie genau die Lagen in unseren Weinen schmeckbar sind, besuchen Sie uns gerne für eine Weinprobe.